P-Proteine (Phloem-Proteine) sind typische Inhaltsstoffe des Phloems. Es sind Proteine, die in Siebröhren vorkommen und zu Fibrillen, Röhren, membranähnlichen und oder parakristallinen Strukturen, Lamellen, Flocken und anderem aggregieren. Sie sind aus dem Exsudat von Siebröhren isoliert worden. Ein bevorzugtes Versuchsobjekt ist der Kürbis (Cucurbita), da der Siebröhreninhalt hier unter einem erheblichen Druck steht und beim Anschneiden leicht ausfließt. (R. KOLLMANN, seinerzeit Botanisches Institutder Universität Bonn, 1960; H.-D. BEHNKE und I. DÖRR, gleiches Institut, 1967; J. CRONSHAW und K. ESAU, University of California, Santa Barbara, 1967). P-Proteine binden kein Myosin, sie sind nicht kontraktil, Vinblastin und Colchicin haben keinen Einfluß auf sie. Die Molekulargewichte wurden zu 15 000, 28 000, 59 000, 116 000 und 220 000 ermittelt, alle zeigen ein hohes Aggregationsvermögen. Die Proteine sind stark basisch und unterscheiden sich auch je nach Herkunft. Selbst bei nah verwandten Arten, z.B. Cucumis melis und Cucumis sativus, sind Unterschiede nachgewiesen worden.
Welche Funktionen ihnen zukommen, ist weitgehend unbekannt. Es ist auch fragwürdig, ob man sie überhaupt in die Nähe der Cytoskelettsysteme stellen darf; denn eine Beteiligung an Transportvorgängen oder einer Determination bestimmter zellulärer Strukturen wurde nicht festgestellt. Es ist demnach allein das Polymerisations-, respektive Aggregationsvermögen, das es vielleicht rechtfertigt, sie an dieser Stelle vorzustellen.
P-Protein-Filamente (P) in Poren einer Siebplatte (S); ER: Endolasmatisches Retikulum (Aristolochia brasiliensis)
H. - D. BEHNKE, 1971
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