Die erste Überlieferung über die Verwendung von Gummi führt ins 11. Jahrhundert zurück. Seit dieser Zeit nämlich verwenden die Indianer Mittelamerikas Gummibälle für ihre Ballspiele. Chemisch ist Gummi als ein Kohlenwasserstoff anzusehen, bei dem in cis-Verknüpfung 1,4-Polyisoprenreste zu hochmolekularen Ketten vereint sind (Kautschuk). Hauptproduzent ist Hevea brasiliensis. In Guttapercha liegen trans-1,4-Polyisopren-Verknüpfungen vor. Das Molekulargewicht liegt weit unter dem des Gummis. Hauptproduzent ist Palaquium gutta. Eine ähnliche Form (Balata) wird aus Mimosops balata gewonnen.
Chicle (aus Achras sapota) schließlich ist ein Polymer, in dem beide Verknüpfungstypen (etwa im Verhältnis 1:2) vorkommen. Es dient u. a. als Grundsubstanz von Kaugummi.
Insgesamt sind über 1800 Polyisoprenverbindungen in Pflanzen identifiziert worden; ihre Konzentrationen in den Zellen sind meist jedoch gering, die Molekulargewichte sind relativ niedrig.
Polyisoprene liegen in bestimmten Pflanzenzellen in Form kleiner Latexpartikel vor, die elektronenmikroskopisch als klar definierte, artspezifisch gebaute, cytoplasmatische Einschlüsse erkennbar sind.
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